Großes Haus

Drei Winter

Tena Štivičić // 18.45 Uhr Einführung // Premiere 17.02.2018

Drei Winter in der Wohnung einer Familie im vornehmen, alten Zentrum der kroatischen Hauptstadt Zagreb:
November 1945: Der Krieg ist vorbei, der Faschismus besiegt. Die junge kommunistische Partisanin Rose Kaiser darf sich eine Wohnung aussuchen. Mit ihrem Mann und ihrer wenige Monate alten Tochter Mascha zieht sie in die hochherrschaftliche Villa, in der ihre Mutter vor dem Krieg Dienstmädchen war. Doch dort lebt zumindest noch ein Gespenst der überwunden geglaubten Vergangenheit ...
Januar 1990: Die gleiche Wohnung. Rose Kaiser ist gestorben. Ihre Töchter Mascha und Dunja, deren Männer sowie Maschas Teenager-Töchter Alisa und Lucija bereiten die Trauerfeier vor. Der eiserne Vorhang, der Europa teilte, ist gefallen. Und auch Jugoslawien, das unter Tito einen Sonderweg beschritten hatte, steht vor historischen Einschnitten. Aber ein Bürgerkrieg ist für die Familie Kos in Europa Ende des 20. Jahrhunderts noch unvorstellbar …
November 2011: Die gleiche Wohnung. Zur Hochzeit von Roses Enkelin Lucija, inzwischen 33 Jahre alt, kommt die Familie Kos wieder zusammen. Lucijas Schwester Alisa ist aus London angereist, wo sie inzwischen lebt. Es wird gelacht, gestritten, politisiert: über die Vergangenheit, über die Gegenwart, über die Zukunft. Über Politik und über Privates. Über Lucijas Bräutigam, der auf fragwürdige Weise in kurzer Zeit zu sehr viel Geld gekommen ist. Über die Folgen des Bürgerkriegs. Und über den unmittelbar bevorstehenden EU-Beitritt Kroatiens ...

Die in London lebende junge Kroatin Tena Štivičić erzählt in ihrer 2014 am Londoner National Theatre uraufgeführten Familensaga DREI WINTER, wie über mehr als sechzig Jahre und vier Generationen die Familie Kos in ihren privaten Schicksalen und Beziehungen von politischen Ereignissen und historischen Umwälzungen bestimmt wird. Dies nicht als trockene Geschichtsstunde, sondern mit viel Humor, alltäglichen und spannenden Konflikten sowie lebenswahren Figuren. Nach Aufführungen in zahlreichen europäischen Ländern inszeniert der Intendant des Theater Freiburg Peter Carp das großartige Gesellschaftsdrama DREI WINTER im Großen Haus.


Drei Winter in der Wohnung einer Familie im vornehmen, alten Zentrum der kroatischen Hauptstadt Zagreb:
November 1945: Der Krieg ist vorbei, der Faschismus besiegt. Die junge kommunistische Partisanin Rose Kaiser darf sich eine Wohnung aussuchen. Mit ihrem Mann und ihrer wenige Monate alten Tochter Mascha zieht sie in die hochherrschaftliche Villa, in der ihre Mutter vor dem Krieg Dienstmädchen war. Doch dort lebt zumindest noch ein Gespenst der überwunden geglaubten Vergangenheit ...
Januar 1990: Die gleiche Wohnung. Rose Kaiser ist gestorben. Ihre Töchter Mascha und Dunja, deren Männer sowie Maschas Teenager-Töchter Alisa und Lucija bereiten die Trauerfeier vor. Der eiserne Vorhang, der Europa teilte, ist gefallen. Und auch Jugoslawien, das unter Tito einen Sonderweg beschritten hatte, steht vor historischen Einschnitten. Aber ein Bürgerkrieg ist für die Familie Kos in Europa Ende des 20. Jahrhunderts noch unvorstellbar …
November 2011: Die gleiche Wohnung. Zur Hochzeit von Roses Enkelin ...

Schauspiel

Mitwirkende

Regie Peter Carp // Bühne Kaspar Zwimpfer // Kostüm Gabriele Rupprecht // Licht Stefan Meik // Ton Sven Hofmann // Chor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Rüdiger Bering // Mit Marieke Kregel (Alisa Kos), Angela Falkenhan (Lucija Kos, Alisas Schwester), Anna Stieblich (Mascha Kos, Alisas und Lucijas Mutter), Henry Meyer (Vlado Kos, Alisas und Lucijas Vater), Anja Schweitzer Schneider (Dunja König, Maschas Schwester), Tim Al-Windawe (Marko Horvat, Nachbar von oben), Holger Kunkel (Karl Dolinar, Dunjas Mann), Margot Gödrös (Karolina Amrus, ursprüngliche Besitzerin), Victor Calero (Igor Maljevic, Freund der Familie), Hartmut Stanke (Aleksander König, Dunjas und Maschas Vater), Janna Horstmann (Rose König, Maschas und Dunjas Mutter), Thieß Brammer (Aleksander König, ihr Mann (1945)), Stefanie Mrachacz (Monika Zima, Roses Mutter), Tim Al-Windawe (Marinko, kommunistischer Beamter), Jelena Milovic, Kyoung-Eun Lee (Soli Ederlezy), Opernchor des Theater Freiburg (Chor!) //

„Hervorzuheben ist der Opernchor, der a-capella als Partisaneneinheit großartig war.“
(Barbara Breitsprecher, Zeitung am Samstag, 17.03.2018)
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„Intendant Peter Carp hat das Drama „Drei Winter“, das in Bamberg in deutscher Erstaufführung zu sehen war, nun ins große Haus gebracht. Es ist die erste Inszenierung Carps, die er eigens für Freiburg eingerichtet hat, und er lässt einiges auffahren: die große Bühne, ein dreizehnköpfiges Ensemble, die Drehbühne, den Opernchor des Theater Freiburg.“
(Annette Hoffmann, Kultur Joker, März 2018)
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„Ein einziger Schauplatz, realistische Dialoge, psychologische Auseinandersetzungen – und, weil es sich um eine junge und emanzipierte Dramatikerin handelt, zusätzlich eine feministische Perspektive auf die Transformation von Zeitgeschichte in ein Familiendrama, das vier Generationen von Frauen umfasst.“
(Bettina Schulte, Badische Zeitung, 19.02.2018)
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„Ergreifende Momente gibt es auch, als zum Beispiel Monika sofort wieder beginnt, Karolina zu bedienen, von Rose aber sofort zurechtgewiesen wird. Oder die Bettgespräche des desillusionierten Paares Mascha und Vlado. Der neue Generalintendant des Freiburger Stadttheaters, Peter Carp, inszeniert seine erste Regiearbeit am Theater Freiburg konsequent und logisch.“
(Alice Matheson, Online Merker, 18.02.2018)
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„Für die Freiburger Inszenierung hat Bühnenbildner Kaspar Zimpfer das Große Haus mit mobil einsetzbaren und auf Geschichtspatina gestalteten Seitenwandsegmenten in ein entsprechend möbliertes, wandvariables Puppenhauszimmer verwandelt und ihm mit einem auf die Drehbühne dahinter ausgelagerten Treppenhaus Tiefe gegeben. Das macht das altmodisch Reißbretthafte der Textkonstruktion schön sichtbar und stimmt auf den nostalgischen Ton ein, in dem Peter Carp das Stück inszeniert.“
(Jürgen Reuß, Nachtkritik, 17.02.2018)
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