Kleines Haus

Anne-Marie die Schönheit

Deutsche Erstaufführung // von Yasmina Reza mit Robert Hunger-Bühler

„Auf der Bühne war ich manchmal Anne-Marie die Schönheit“ – im wirklichen Leben ist die alternde Schauspielerin Anne-Marie Mille nicht unbedingt mit Schönheit und großem Erfolg gesegnet. Ganz anders als ihre bewunderte Kollegin Gigi in Paris, die mittlerweile schon im ewigen Theaterhimmel ist, wie so manche Weggefährten, auf die Anne-Marie zurückblickt. Alter und Vergänglichkeit sieht Anne-Marie mit kühlem Realismus, ihre Anfänge am Theater sowie die Schauspieler_innen, die wie Halbgötter durch ihre Heimatstadt schritten, erinnert sie zärtlich. Kein Wunder, war das Theater doch eine Gegenwelt zu der repressiven, freudlosen Familie der jungen Frau in der französischen Provinz...

Yasmina Rezas anrührend-komischer Monolog ist ein einfühlsames Porträt einer Frau am Ende ihres Lebens, aber auch eine Hommage an all die Schauspieler_innen, die es nicht auf die ganz großen Bühnen geschafft haben. Anne-Marie wird auf Wunsch von Yasmina Reza von einem Mann, dem Ausnahmeschauspieler Robert Hunger-Bühler, gespielt.

Schauspiel

Mitwirkende

Regie Peter Carp // Bühne Kaspar Zwimpfer // Kostüme Gabriele Rupprecht // Ton Sven Hofmann // Dramaturgie Anna Gojer // Mit Robert Hunger-Bühler (Anne-Marie die Schönheit) //

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"und doch möchte man keine der Gesten von Hunger-Bühler und keine Minute missen, die er Anne-Marie seine Stimme leiht. In Freiburg beweist das Theater seine Relevanz mit großer Schauspielkunst." (Annetta Hoffmann, Badische Zeitung, 03. Oktober 2021) Zur vollständigen Rezension geht es hier

"Ein so gelungener Abend, dass man sogar vergisst, dass er eine gewisse Perfidie beinhaltet: Während der Text sich wie eine Ode an die unbekannten Nebendarsteller geriert, ihre Namen am Anfang und Ende wie ein Manifest der Vergessenen deklamiert, wird auf der Bühne gezeigt, dass der großartige Starschauspieler selbst das eigene unbedeutende Leben der Begleitchargen brillanter verkörpert, als diese es je könnten. [...] Aber auch das singt man ja gern mit, so wie man diese deutsche Erstaufführung von Yasmina Rezas Feier der Schauspielkunst zurückgelehnt genießen kann. Begeisterter Schlussapplaus für Robert Hunger-Bühler, der nach rund 30 Jahren wieder mal im Theater Freiburg zu sehen war." (Jürgen Reuß, nachtkritik.de, 02. Oktober 2021) Zur vollständigen Rezension geht es hier

"Es sind solche kleinen und kleinsten Gesten, die den Abend bestimmen, ihm zu einer ungeheuren Dichte und Konzentration verhelfen: eindreiviertel Stunden große Schauspielkunst. Auf der von Kaspar Zwimpfer mit genialer Sparsamkeit eingerichteten Bühne und in der souverän zurückhaltenden Regie des Freiburger Intendanten Peter Carp verneigt sich Robert Hunger-Bühler vor einer Frau, die der Schauspielkunst ihr Leben gewidmet hat, davon träumte, eine Schönheit wie Brigitte Bardot zu sein, aber bis zuletzt an den Provinzgrößen ihrer Kindheit festhält. Anne-Marie, die Treue." (Hubert Spiegel, FAZ, 06. Oktober 2021) Zur vollständigen Rezension geht es hier

„In Yasmina Rezas Stück «Anne-Marie die Schönheit» erleben wir den Schauspieler auf der Höhe seiner Kunst…. Robert Hunger-Bühler spielt, als sei es die Rolle seines Lebens. Als würden darin auch seine Ängste und seine Nachtmahre beschworen. Es kommt darin, jenseits von Mann und Frau, jenseits von Misserfolg und Erfolg am Theater, etwas elementar Menschliches zum Ausdruck. Die Angst vor dem Tod vielleicht, die Verlassenheit und Einsamkeit des Alters.“ (Roman Bucheli, Neue Züricher Zeitung, 15. Oktober 2021) Zur vollständigen Rezension geht es hier