Großes Haus

Falstaff

Komische Oper von Giuseppe Verdi // 19.00 Uhr Einführung // Anschl. Premierenfeier im Winterer-Foyer // Premiere am 28.09.2019

Sir John Falstaff ist ein Naturereignis: seine Erscheinung imposant, sein Auftreten gebieterisch, seine Art besitzergreifend. Und am faszinierendsten: Das Ereignis kümmert sich nicht um Regeln, Gepflogenheiten oder Anstand, es existiert einfach zu seinem Selbstzweck, gewissermaßen für nichts als seinen Bauch. Falstaff lebt. Da kann man schon mal ein wenig neidisch werden. Zumal, wenn der eigene Alltag eher grau ist, wie der der Menschen aus Windsor. Allein Falstaffs Präsenz bringt alle außer Rand und Band, dazu müsste er keine ungehörigen Liebesbriefe schreiben oder ins Eigenheim der Besitzbürger vordringen. Falstaff weckt Sehnsüchte, die man sich lange versagt hat. Jetzt ist er plötzlich da. Und mit ihm die blanke Gier. Doch die Entfesselung setzt auch Ängste frei, die grässlichsten in Ford. Und also bläst Ford zur Menschenjagd auf den Genussmenschen Falstaff, die in einen regelrechten Exorzismus ausartet, nachdem Falstaff zuvor schon mit der Schmutzwäsche der anderen in die Themse entsorgt wurde. Begierden, Eskapaden, Irrtümer – auf diese Mischung hat Giuseppe Verdi lange gewartet. Schon die Zeitgenossen waren überrascht, als er sein Tragödien- Schaffen mit einer musikalischen Komödie beschloss. Ziemlich dunkel ist sie geworden, dabei dennoch feinsinnig, federleicht – und bitterböse.

Die erfolgreiche Regisseurin Anna-Sophie Mahler, 2016 zum Berliner Theatertreffen mit MITTELREICH eingeladen, eröffnet die Spielzeit mit Verdis später Komödie, seinem Vermächtnis über die Laster und Schwächen der Menschen, an dessen Ende der alte Komponist einen Schritt zurücktritt, seinen schwarzen Hut zieht und den zappelnden Figuren beim Ringen um die letzten Reste ihrer Würde zusieht: Die ganze Welt ist ein Scherz. Lasst uns darüber lachen, solange wir es noch können.

Sir John Falstaff ist ein Naturereignis: seine Erscheinung imposant, sein Auftreten gebieterisch, seine Art besitzergreifend. Und am faszinierendsten: Das Ereignis kümmert sich nicht um Regeln, Gepflogenheiten oder Anstand, es existiert einfach zu seinem Selbstzweck, gewissermaßen für nichts als seinen Bauch. Falstaff lebt. Da kann man schon mal ein wenig neidisch werden. Zumal, wenn der eigene Alltag eher grau ist, wie der der Menschen aus Windsor. Allein Falstaffs Präsenz bringt alle außer Rand und Band, dazu müsste er keine ungehörigen Liebesbriefe schreiben oder ins Eigenheim der Besitzbürger vordringen. Falstaff weckt Sehnsüchte, die man sich lange versagt hat. Jetzt ist er plötzlich da. Und mit ihm die blanke Gier. Doch die Entfesselung setzt auch Ängste frei, die grässlichsten in Ford. Und also bläst Ford zur Menschenjagd auf den Genussmenschen Falstaff, die in einen regelrechten Exorzismus ausartet, nachdem Falstaff zuvor schon mit der Schmutzwäsche der anderen in die Themse entsorgt ...

Musiktheater

Mitwirkende

Musikalische Leitung Fabrice Bollon // Regie Anna-Sophie Mahler // Bühne Duri Bischoff // Kostüme Nic Tillein // Chordirektor Norbert Kleinschmidt // Dramaturgie Heiko Voss // Mit Juan Orozco (Falstaff), Martin Berner (Ford), Joshua Kohl (Fenton), Roberto Gionfriddo (Cajus), Junbum Lee (Bardolfo), Rossen Krastev (Pistola), Irina Jae-Eun Park (Alice), Samantha Gaul (Nannetta), Anja Jung (Quickly), Inga Schäfer (Meg), Opernchor des Theater Freiburg, Philharmonisches Orchester Freiburg //

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„Dieser FALSTAFF ist eine tolle Visitenkarte für das Freiburger Musiktheater. (…) Seine (Juan Orozcos, Anm. d. Red.) Zeichnung der Falstaff-Figur ist von einer bemerkenswerten Reife und Vielschichtigkeit. Wenn er im dritten Akt über die Schlechtigkeit der Welt reflektiert, ist das Philosophie auf Stimmbändern: ein majestätisch-dunkler, kraftvoller Bariton mit hohem Gestaltungspotential."
(Alexander Dick, Badische Zeitung, 29. September 2019)
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„Mahlers Personenführung ist genau, das Timing perfekt.“
(Georg Rudiger, Die Deutsche Bühne, 29. September 2019)
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„Anna-Sophie Mahlers sorgfältige Regie, die Lebendigkeit des Philharmonischen Orchesters und die eindrucksvolle Gestaltung der Figuren durch ihre Darsteller bringen den Zuschauern einen rasanten wie vergnüglichen Abend und legen den Maßstab für die kommende Saison hoch.“
(Leah Biebert, klassik-begeistert.de, 30. September 2019)
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„Generalmusikdirektor Fabrice Bollon legt mit den Freiburger Philharmonikern ein enormes Tempo vor. Die Blechbläser klingen so trocken und federnd wie eine italienische Banda, die Streicher haben viel Gripp und spötteln auch mal in ihren kleinen, präzise modellierten Motiven über das, was auf der Bühne passiert. Blitzschnell schaltet das Orchester zwischen wuseligem Kleinklein und lyrischen Bögen.“
(Georg Rudiger, Kultur Joker, November 2019)
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„Ein Happy End mit Gesellschaftskritik sozusagen, wie geschaffen für die Spielzeitthematik „Wut und Wahn“ des Theaters Freiburg und ein klares Indiz, dass auch letzte Werke von Komponisten großen Namens nicht immer von geringer Bedeutung sein müssen.“
Philipp Findling, Freistuz, 02. Oktober 2019
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Mit Unterstützung der ExcellenceInitiative der TheaterFreunde.

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